Hilfe für Friedensdorf in Kolumbien

An alle FriedensarbeiterInnen, 

Krafttext: 

Das Friedensdorf San José de Apartadó muss leben! Very Happy

Das IGF (Institut für globale Friedensarbeit/Tamera, Portugal) informiert und bittet dringend um Hilfe: 

Die Bewohner des Friedensdorfes San José de Apartadó in Kolumbien schweben in höchster Lebensgefahr. Seit Juni 2005 begann die kolumbianische Regierung, eine Nachricht an Organisationen im Ausland zu versenden, in der diese davor gewarnt wurden, das Friedensdorf San José in irgendeiner Weise zu unterstützen. Der Grund: Kooperation mit der Guerilla, also: „Terrorismus" ! Der Vorwurf, Kontakte zur Guerilla zu haben, wird mit einem Video untermauert, in dem mehrere junge Menschen als fingierte Zeugen für diese falsche Behauptung auftreten. 
Diese Nachricht kommt einem Todesurteil für die Gemeinde und ihre Bewohner gleich. Denn wer als Terrorist gebrandmarkt ist, ist vogelfrei. 
In San José de Apartadó leben ca. 1.350 Männer, Frauen und Kinder. Das Friedensdorf wurde 1997 mit dem Ziel gegründet, nicht in Kolumbiens bewaffnete Konflikte hineingezogen zu werden. Ihre Bewohner verzichten auf jegliche Waffen, sie übermitteln keine Informationen an eine der Kriegsparteien und weigern sich, in irgendeiner Weise am Bürgerkrieg teilzuhaben. Seitdem hat dies zu Tötungen und „Verschwindenlassen" von bisher 164 Mitgliedern der Gemeinde geführt, verübt von den verschiedenen Seiten der in den Krieg verwickelten bewaffneten Gruppen. Bis zum heutigen Datum gibt es noch keinerlei Ermittlungen der Taten, obwohl die Gemeinschaft sie vor den zuständigen Organisationen angezeigt hat. Der Interamerikanische Menschenrechtsgerichtshof hat von der Regierung Schutzmaßnahmen gefordert, die jedoch auch nicht gewährt wurden. 
Erst am 21. Februar diesen Jahres wurden wieder acht Mitglieder der Gemeinde grausam ermordet, darunter ihr Sprecher Luis Eduardo Guerra, dessen Lebensgefährtin und sein 11-jähriger Sohn. Auch eine weitere Familie mit zwei Kindern im Alter von 2 und 6 Jahren war unter den Opfern. 
Doch jetzt hat die Regierung mit ihrem Schreiben an die Botschaften zum definitiven Schlag ausgeholt. Wenn die Behauptung der Unterstützung und Zusammenarbeit mit den Guerrillas nicht zurückgenommen wird, kann mit dieser Begründung eine vollständige Eliminierung der Friedensgemeinde San José in die Wege geleitet werden. 

Zwei Bewohner des Friedensdorfes besuchten die Sommeruniversität Tamera im Juli 2004. Wer diesen Menschen zugehört hat, wer sie gesehen und mit ihnen geweint und gelacht hat, der kann nicht mehr zulassen, dass sie schon bald zu den nächsten Opfern gehören könnten. Mit internationaler Öffentlichkeit könnte ein erster Schutzring entstehen. Dann haben wir Zeit, eine gemeinsame Vision für ein globales Friedens-Solardorf zu entwickeln. Der Bundestagsabgeordnete und Träger des Alternativen Nobelpreises Herrmann Scheer und die Organisation Eurosolar haben angekündigt, dafür eine Schirmherrschaft zu übernehmen. – Wir bitten Sie: Machen Sie mit! Beteiligen Sie sich an unten stehender Aktion! 
Vom 21. bis 26. September 2005 haben die Bewohner von San José internationale Gäste in ihr Dorf zu einem „Fest des Lebens" eingeladen, um gemeinsam den Toten Ehre zu erweisen und dann auf die Vision eines Friedensdorfmodells zu schauen, eines Samens der Hoffnung für Kolumbien. Das IGF entsendet drei Mitarbeiterinnen zu diesem Treffen. 

Das Kolumbien-Team des IGF dankt für jede Mithilfe. 
Andrea Regelmann und Katja Long 
Institut für Globale Friedensarbeit 
Monte do Cerro, P-7630 Colos 
+351-283635-484; 

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

Folgende internationale Organisationen unterstützen San José de Apartado:

1 Amnesty international 
2 Peace Brigades International 
3 Human Rights Watch 
4 Global Ecovillage Network 
5 Ärzte ohne Grenzen 
6 Unesco 

Nähere Informationen: 

www.sos-sanjose.org 
www.igf-online.org 
www.cdpsanjose.org (spanisch) 

Auf der Homepage www.sos-sanjose.org befindet sich ein Portfolio mit einer internationalen Pressemitteilung in verschiedenen Sprachen, mit weiteren Texten, Briefen, offiziellen Stellungnahmen, Hintergrundinformationen, einem Flugblatt, Fotos und anderen Unterlagen, die Sie für Aktionen, Pressearbeit, Auftritte in Schulen, Information von Parteien und Organisationen etc. verwenden können. 
Ein Video über das Friedensdorf ist in Arbeit. 
Bitte informieren Sie uns, wenn Sie über die E-Mail-Aktion hinaus etwas unternehmen möchten! 

Empfohlene Aktionen: 

Versenden Sie das im Anhang beigefügte Schreiben (die deutsche und englische Übersetzung befindet sich auf der Homepage www.sos-sanjose.org ) als E-Mail, Fax oder Luftpostbrief an den kolumbianischen Präsidenten und die weiteren Empfänger. Setzen Sie die jeweilige Adresse, die richtige Anrede und ihre eigene Unterschrift ein (sehr wichtig!). Bitte beachten Sie, dass Sie eventuell Fehlermeldungen erhalten, wenn viele Menschen an dieser Aktion teilnehmen. 
Bitte leiten Sie diese E-Mail an alle Menschen in Ihrem Verteiler weiter, die sich an dieser Aktion beteiligen könnten. 
Senden Sie Ihre Appelle aufgrund der Dringlichkeit möglichst sofort ab, damit die kolumbianische Regierung gewahr wird, dass die Weltöffentlichkeit auf San José de Apartadó blickt. 

Bitte mailen Sie den anhängenden spanischen Brief an folgende Adressen: 

Señor Presidente Álvaro Uribe Vélez, Presidente de la República, Palacio de Nariño 
Carrera 8 N° 7-2, Bogotá, KOLUMBIEN 
(Staatspräsident – korrekte Anrede: Excelentísimo Señor Presidente Uribe) 
Telefax: (00 57) 1 337 5890, (00 57) 1 342 0592, e-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 
Dra. María Carolina Barco Isakson, Ministra de Relaciones Exteriores Interior y de Justicia, 
Ministerio de Relaciones Exteriores, Calle 10 N° 5-51, Palacio de San Carlos, Bogotá, KOLUMBIEN 
(Aussenministerin – korrekte Anrede Sra. Ministra) 
Telefax: (00 57) 1 562 7822, e-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 
Dr. Luis Camilo Osorio, Fiscal General de la Nación, Fiscalía General de la Nación, 
Diagonal 22B 52-01 (Ciudad Salite), Bogotá, KOLUMBIEN 
(Generalstaatsanwalt – korrekte Anrede: Estimado Dr. Osorio) 
Telefax: (00 57) 1 570 2017, Sekretariat: (00 57) 1 570 2000, e-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

Kolumbianische Botschaften 
in Deutschland: email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Fax: +49-(0)30-26 39 61 25 
in der Schweiz: email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Fax: +41-(0)31352 70 72 
in Österreich: email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Fax: +43-(0)1 408 83 03 
in Spanien: email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Fax: +34-91 310 28 69 
in Portugal: Fax: +351-1-352 86 65 
in England: mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Fax: +44-(0)207 58 118 29 
in USA: mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Fax: +1-202-387-8338 

Kopien an: 
Kanzlei der Botschaft der Republik Kolumbien, Kurfürstenstr. 84, 10787 Berlin 
(I.E. Frau Dr. Victoriana Mejía-Marulanda) 
Telefax: 0 30/ 26 39 61 25, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

Kraftsatz: 

Wie still und rein doch der Weg ist. Aus jedem Gedanken folgt eine Tat. 

Mit freundlichen Grüssen 

Sabine Lichtenfels 


Text an den Präsident und die Botschaften 


La Aldea de Paz San José de Apartadó tiene que vivir! 

08. de Agosto de 2005 

Excelentísimo señor Presidente Álvaro Uribe Vélez, 

He oído en el noticiário y he sabido por informaciones fiables de observadores internacionales como Amnistía Internacional, Brigadas de Paz Internacional y Médicos sin Fronteras que la Comunidad de Paz San José de Apartadó fue muchas veces, desde su fundación en 1997, objeto de ataques armados. 

Estos ataques fueron cometidos por los militares colombianos, la policía, los paramilitares y las guerillas. En ellos, hombres, mujeres y niños fueran perseguidos, secuestrados, torturados y asesinados brutalmente, ¡e incluso muchas veces los cuerpos fueron descuartizados! 

Ahora nos llega la notícia de que en Junio de 2005, se distruibuyó una directriz a diferentes organizaciones internacionales en la que se recomienda que no se apoye de modo alguno a la gente de San José. El motivo: “Cooperadora de la guerrilla”, entonces: ¡Terrorismo! 

Los habitantes de San José de Apartadó no poseen armas y no participan en modo alguno en el conflicto. Ellos viven siguiendo ciertas reglas para crear una comunidad pacífica, entre las que está el rechazo del alcohol. Ellos no hacen uso de la violencia. Necesitan de protección! 

Por lo tanto, le pido urgentemente una correción delante del público internacional, de las embajadas, la prensa y la población colombiana. Esa rectificación tiene que tener como contenido que los habitantes de San José son una Comunidad de Paz que no tiene ningún contacto con organizaciones guerrilleras o calquier otro grupo armado. Conocemos que la constituición colombian en su artículo 22 dice: “La Paz es un deber y un derecho de obligatorio cumplimento.” 

De la Aldea de Paz San José de Apartadó podría, con apoyo internacional, tornarse un modelo del futuro para la paz y para la más moderna tecnologia solar. San José de Apartadó es un portador de esperanza para la acceptación de Colombia como una auténtica democracia de América del Sur. 

Sólo un país en lo que personas pacíficas puedan vivir pacíficamente y en el que Comunidades de Paz sean respectadas por el gobierno puede recibir reconocimiento y apoyo internacional. Yo responsabilizo al gobierno colombiano por las transgresiónes en contra de la Comunidad de Paz que ocurran de aqui en adelante. 

Por favor manténganme informado/a sobre dónde será publicada su rectificacón. Seguiré acompañando muy de cerca los procesos en torno a San José de Apartadó y otras Aldeas de Paz en Colombia. 


Cordiales saludos 


_____________________________________________________ 
Text in Deutsch: 

Brief an den kolumbianischen Präsidenten 


Sehr geehrter Herr Präsident Alvaro Uribe Vélez, 


aus den Nachrichten und aus gesicherten Informationen von internationalen Beobachtern wie Amnesty International, Peace Brigades International und Ärzte ohne Grenzen habe ich erfahren, dass die Friedensgemeinde San José de Apartadó seit ihrer Gründung im Jahr 1997 immer wieder Ziel von bewaffneten Angriffen wurde. Diese Angriffe gingen von kolumbianischen Militärs, Polizei, Paramilitärs und Guerillagruppen aus. Dabei wurden Männer, Frauen und Kinder verfolgt, entführt, gefoltert und auf grausame Weise ermordet, die Leichen werden oftmals sogar zerstückelt! 

Nun erreicht uns die Nachricht, dass im Juni 2005 ein Schreiben an verschiedene internationale Organisationen versandt wurde, in dem davor gewarnt wird, die Menschen von San José in irgendeiner Form zu unterstützen. Der Grund: „Kooperation mit Guerillas“, also: Terrorismus! 

Die Bewohner von San José de Apartadó besitzen keine Waffen und haben in keiner Weise am Konflikt teil. Sie leben nach bestimmten Regeln für eine friedliche Gemeinschaft, zu denen unter anderem die Ablehnung von Alkohol gehört. Gewalt wenden sie keine an. Sie brauchen Schutz! 

Ich bitte Sie daher dringend um eine Richtigstellung gegenüber der internationalen Öffentlichkeit, den Botschaften, der Presse und der kolumbianischen Bevölkerung. Diese Stellungnahme muss zum Inhalt haben, dass es sich bei den Bewohnern von San José de Apartadó um eine Friedensgemeinde handelt, die keinerlei Kontakte zu Guerilla- oder anderen bewaffneten Organisationen hat. Wir wissen, dass die kolumbianische Verfassung in ihrem Artikel 22 besagt: “Frieden ist eine Pflicht und ein Recht, das verbindlich zu gewähren ist.” 

Aus dem Friedensdorf San José de Apartadó könnte durch internationale Kooperation ein Zukunftsmodell für Frieden und moderne Solartechnologie werden. San José de Apartadó ist ein Hoffnungsträger für die Akzeptanz Kolumbiens als ernstzunehmende südamerikanische Demokratie. Nur ein Land, in dem friedliche Menschen friedlich leben können und in dem Friedensgemeinden von der kolumbianischen Regierung respektiert werden, ist es wert, internationale Anerkennung und Unterstützung zu erhalten. Für weitere Übergriffe gegen die Friedensgemeinde mache ich die kolumbianische Regierung verantwortlich. 

Bitte informieren Sie mich darüber, wo Ihre Stellungnahme veröffentlicht wird. Ich werde die Vorgänge um San José de Apartadó und andere Friedensdörfer in Kolumbien weiterhin sehr genau mitverfolgen. 

Mit freundlichen Grüßen

Zum Seitenanfang